Berufsbildung B-W: Demografie lässt weiteren leichten Rückgang erwarten

Die Pandemie hat tiefe Spuren auf dem Ausbildungsmarkt hinterlassen

Im Jahr 2008 war bei der Zahl der Auszubildenden in Baden-Württemberg mit 213 708 der höchste Wert seit der Jahrtausendwende erreicht worden. Das gleiche galt für die Zahl der 81 809 in diesem Jahr neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge. Bis 2016 sank die Zahl der Auszubildenden beständig auf 189 931 und die Zahl der Neuabschlüsse auf 73 698. Zwischen 2015 und 2019 war ein recht gleichbleibendes Niveau der Zahl der Auszubildenden und der Neuabschlüsse zu verzeichnen. Die Auszubildendenzahl lag konstant um 190 000 und die Zahl der Neuabschlüsse bewegte sich zwischen 72 900 und gut 74 600.

Mit dem Ausbruch der Coronapandemie im Jahr 2020 ging die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge gegenüber dem Vorjahr um über 6 200 auf 66 683 zurück. Dementsprechend sank auch die Zahl der Auszubildenden um rund 5 300 auf 185 098. Auch im Jahr 2021 konnte sich der Ausbildungsstellenmarkt noch nicht erholen. Die Zahl der Neuabschlüsse ver-ringerte sich weiter auf 65 252, die der Auszubildenden auf 178 647. Gegenüber dem Stand des Jahres 2010 hatte sich die Zahl der Auszubildenden somit um 13 % reduziert und die der Neuverträge um knapp 14 %.

Für eine Abschätzung der künftigen Entwicklung der Zahl neu abgeschlossener Ausbildungs-verträge, die sich aufgrund der erwarteten demografischen Entwicklung ergeben würde, können die Ausbildungsquoten mit den Ergebnissen der Bevölkerungsvorausberechnung kombiniert werden. Je nach Basisjahr für die Ermittlung der Ausbildungsquoten ergeben sich Werte auf unterschiedlichem Niveau. Der Verlauf der berechneten Werte ist jedoch weitgehend parallel.

Für die nächsten Jahre bis 2028 ergäbe sich demnach ein demografisch bedingter Rückgang der Zahl der Vertragsabschlüsse gegenüber dem Ausgangswert von 2021 um 2 700 bis 2 800. Bis 2030 würden die Zahlen dann leicht ansteigen und um 2 000 bis 2 200 unter dem Stand von 2021 liegen.

 

Quelle und Link zum gesamten Artikel Statistisches Landesamt Baden-Württemberg